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Autor: Voegelin, Eric

Buch: Ordnung, Bewußtsein, Geschichte

Titel: Ordnung, Bewußtsein, Geschichte

Stichwort: Klärung der Partizipation am Sein

Kurzinhalt: 1 Partizipationserfahrung, Konsubstantialität, 2 Interesse am Bleiben und Vergehen, Hierarchie, 3 Ausdruck in Symbolen; Symbolisierung als Mikrokosmos und Makrokosmos

Textausschnitt: Der erste dieser typischen Züge ist das Vorherrschen der Partizipationserfahrung. Was der Mensch auch immer sein mag, er weiß, daß er selbst ein Teil des Seins ist. Der große Strom des Seins, in dem er dahinfließt, während dieser durch ihn durchfließt, ist derselbe Strom, zu dem alles andere gehört, das in sein Blickfeld treibt. Die Gemeinschaft des Seins wird so intim erfahren, daß die Konsubstantialität der Partner die Getrenntheit der Substanzen in den Hintergrund drängt.
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Der zweite typische Zug ist das absorbierende Interesse am Bleiben und Vergehen (das heißt an Dauer und Vergänglichkeit) der Partner in der Gemeinschaft des Seins.
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Unter diesem Gesichtspunkt weist das Sein Züge einer Hierarchie auf, die von der ephemeren Existenz des Menschen bis zur ewigen Dauer der Götter reicht. Die Erfahrung dieser Hierarchie liefert ein wichtiges Stück des Wissens über die Ordnung des Seins,
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Der dritte typische Zug im Symbolisierungsprozeß ist der Versuch, die im wesentlichen unerkennbare Ordnung des Seins soweit als möglich durch die Schaffung von Symbolen verstehbar zu machen, von Symbolen, die das Unbekannte durch Analogie mit dem wirklich oder nur vermutlich Gewußten deuten.
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Der dritte typische Zug im Symbolisierungsprozeß ist der Versuch, die im wesentlichen unerkennbare Ordnung des Seins soweit als möglich durch die Schaffung von Symbolen verstehbar zu machen, von Symbolen, die das Unbekannte durch Analogie mit dem wirklich oder nur vermutlich Gewußten deuten.
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... zwei grundlegende Symbolisierungsformen erwähnen, die große geschichtliche Perioden charakterisieren. Die eine ist die Symbolisierung der Gesellschaft und ihrer Ordnung als ein Analogon des Kosmos und dessen Ordnung; die andere ist die Symbolisierung der gesellschaftlichen Ordnung durch die Analogie mit der Ordnung einer menschlichen Existenz, die gut auf das Sein eingestimmt ist. In der ersten Form wird die Gesellschaft als ein Mikrokosmos symbolisiert, in der zweiten als ein Makroanthropos.

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