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Autor: Fluri, Philipp

Buch: Einsicht in Insight

Titel: Einsicht in Insight

Stichwort: Was ist X

Kurzinhalt: Quod quid est; to ti estin

Textausschnitt: Aristoteles hatte für das Problem folgende Lösung angeboten (Post.Anal. II,2,89 b36ff.): Jede mögliche Frage sollte in eine der vier folgenden Fragekategorien einteilbar sein:
F1: gibt es ein x?
F2: was ist(ein)x?
F3: ist x ein y?
F4: warum ist x ein y?
F1 und F3 beziehen sich auf empirische Sachverhalte. Es wurde vorgeschlagen, dass F2-Fragen (zB. 'was ist Lichtbrechung?') in F4-Fragen umgestaltet werden können ('warum bricht Licht'?).
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Es werden sich nun allerdings mit verschiedenen F2-Fragen Schwierigkeiten ergeben. Für die Scholastiker wäre beispielsweise die Frage 'was ist der Mensch?' in der F4-Formulierung eindeutig mit 'der Mensch wird durch die menschliche Seele zum Menschen' zu beantworten - es ist aber absurd, den Menschen (auf F2-Ebene) mit seiner Seele gleichzusetzen. Die F4-causa formalis muss in eine F2-quidditas rückübersetzbar sein.
Aquinas formuliert:"Essentia enim et forma in hoc convenient quod secundum utrumque dicitur esse illud quo aliquid est. Sed forma refertur ad materiam, quam facit esse in actu; quidditas autem refertur ad suppositum, quod significatur ut habens talem essentiam" (In V Met., lect. 10,§904). Im weiteren schlug Aquinas für die aristotelischen Terme
T1: to ti estin
T2: to ti En einai
vor:
Q1: Quod quid est
Q2: Quod quid erat esse
Q3: Quidditas.
Q3 bezieht sich sowohl auf Q1 (entspricht T1 ) als auch auf Q2 (entspricht T2 ), bildet aber gleichsam den abstrakten Oberbegriff.

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