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Autor: Biblische Autoren

Buch: Bibel

Titel: Jeremia

Stichwort: Jeremia, das Nicht-bewältigte und Unerfüllbare, das Dunkel

Kurzinhalt: immer auf das Dunkle hinführt, auf das Nicht-bewältigte und Unerfüllbare; ... daß das Dunkel wächst und sich von Mal zu Mal tiefer in den Propheten hineinfrißt

Textausschnitt: Rad:
Es muß aber auffallen, daß das innere Gefälle dieser dialogischen Texte, aber auch der monologischen, immer auf das Dunkle hinführt, auf das Nicht-bewältigte und Unerfüllbare. Nicht in einem dieser Texte bewegt sich die Rede in umgekehrter Richtung, also etwa auf den Dank hin, daß Jahwe eine lösende Erkenntnis geschenkt habe oder daß er etwas habe gelingen lassen. Wie weit sind wir hier von dem kraftstrotzenden Rühmen Michas entfernt ...
Wenn man der Abfolge dieser Texte entlang geht - und die nächste Annahme ist doch die, daß sie biographisch zu verstehen ist -, so steht der Leser vor dem beklemmenden Eindruck, daß das Dunkel wächst und sich von Mal zu Mal tiefer in den Propheten hineinfrißt.


20:7 Du hast mich betört, o Herr, und ich ließ mich betören; du hast mich gepackt und überwältigt. Zum Gespött bin ich geworden den ganzen Tag, ein jeder verhöhnt mich.
7-18: In seiner Verbitterung macht Jeremia seinem Gott selbst den Vorwurf, daß er an seinem Unglück schuld sei, und verflucht sein Schicksal; doch bald ringt er sich wieder zu neuem Vertrauen durch. Er ähnelt darin Ijob.
20:8 Ja, sooft ich rede, muß ich schreien, 'Gewalt und Unterdrückung!' muß ich rufen. Denn das Wort des Herrn bringt mir den ganzen Tag nur Spott und Hohn.
20:9 Sagte ich aber: Ich will nicht mehr an ihn denken und nicht mehr in seinem Namen sprechen!, so war es mir, als brenne in meinem Herzen ein Feuer, eingeschlossen in meinem Innern. Ich quälte mich, es auszuhalten, und konnte nicht;

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