Datenbank/Lektüre


Autor: Kriele, Martin

Buch: Einführung in die Staatslehre

Titel: Einführung in die Staatslehre

Stichwort: Unrecht; öffentliches Bewusstsein

Kurzinhalt: Die Erkenntnis dessen, was Unrecht ist und der Überwindung bedarf, ist im Laufe der Geschichte Schritt für Schritt ins öffentliche Bewusstsein getreten und wurde zum Motor des rechtlichen Fortschritts.

Textausschnitt: 312b Die Erkenntnis dessen, was Unrecht ist und der Überwindung bedarf, ist im Laufe der Geschichte Schritt für Schritt ins öffentliche Bewusstsein getreten und wurde zum Motor des rechtlichen Fortschritts. In der Antike waren z.B. Eroberungs- und Vernichtungskriege, Rachefeldzüge, Sklaverei und die Volksbelustigung durch mörderische Gladiatorenkämpfe noch nicht als Unrecht erkannt, im Mittelalter nicht Kreuzzüge und Ketzerausrottung, in der frühen Neuzeit noch nicht Inquisition, Hexenprozesse und primitive Prozessmethoden, im 19. Jahrhundert noch nicht Kolonialismus, Ausbeutung und Frauendiskriminierung. Nach dem Rückfall des 20. Jahrhunderts in Totalitarismen und Weltkriege knüpfte man doch lieber wieder an die Fortschrittsgeschichte des Rechts an. (Fs)

312c Der Gedanke der Menschenwürde erhält immer von neuem politischen Auftrieb, wenn Terror, Folter, Massaker und Hungerkatastrophen bekannt werden. Der Gedanke der Menschenwürde ist in der gesamten Menschheit verankert und hat zunehmend auch in Rechtsinstitutionen Niederschlag gefunden. Die drei religiösen Fundamentalismen, die im Nahostkonflikt aufeinanderprallen, sind in zeitversetzten archaischen Vorstellungen begründet. Diese bilden einen Fremdkörper in der heutigen Welt, in der sich ein geläutertes moralisches, aber auch religiöses Wissen unaufhaltsam verbreitet. (Fs)

____________________________

Home Sitemap Lonergan/Literatur Grundkurs/Philosophie Artikel/Texte Datenbank/Lektüre Links/Aktuell/Galerie Impressum/Kontakt