Datenbank/Lektüre


Autor: Amerio, Romano

Buch: Iota Unum

Titel: Iota Unum

Stichwort: Eucharistie nach d. katholischen Dogma; Eu. als DER Vollzug d. Heiligen, d. Weisheit und Liebe Gottes, d. Kreatur

Kurzinhalt: Und wie bei der Fleischwerdung die menschliche Natur, weil von der göttlichen Person angenommen, ohne menschliche Person verblieb, so verbleiben bei der Eucharistie die Gestalten ohne ihre Substanz, weil ...

Textausschnitt: Kapitel XXXVII DIE EUCHARISTIE

265. Die Eucharistie nach dem katholischen Dogma

574a Die Eucharistie ist der Höhepunkt der Religion und DER Vollzug des Heiligen. Ihr gegenüber sind alle anderen Sakramente gleichsam nur Sakramentalien, so etwas wie vorbereitende Zeremonien. Das Mysterium der Realpräsenz der geschichtlich einmaligen Person Christi im Mittelpunkt der Kirche ist der Struktur des nicht-geschaffenen und des geschaffenen Ens keineswegs unangemessen, vielmehr zuhöchst angemessen. Es ist in der Tat die Vollendung aller in der geschöpflichen Struktur reflektierten Werte der Monotriade1. (Fs)

574b Sie ist DER Vollzug des göttlichen Vermögens, bringt sie doch das unermeßliche Wunder mit sich, daß die Transsubstantiation eintritt, die Gestalten bleiben, der Leib an mehreren Orten gleichzeitig zugegen ist. Sie ist auch DER Vollzug des der Kreatur innewohnenden Vermögens. Diese wird befähigt, die wunderträchtige Transsubstantiation zu bewirken; sie erhält ein Zeichen ihrer eschatologischen Verherrlichung, und alle ihre moralischen Energien gewinnen an Stärke. (Fs)

574c Die Eucharistie ist gleichermaßen DER Vollzug der Weisheit, weil Gott, außer sich selbst in der Schöpfung, der gottmenschlichen Union und der Gnade kundzutun, einen so wundervollen Weg fand, sich auch sakramental in Form der Speise mitzuteilen. Und wie bei der Fleischwerdung die menschliche Natur, weil von der göttlichen Person angenommen, ohne menschliche Person verblieb, so verbleiben bei der Eucharistie die Gestalten ohne ihre Substanz, weil sie in wunderbarem Geschehen von der Substanz des gottmenschlichen Leibes getragen werden. Und auch der Weisheit des Menschen ist die Eucharistie angemessen, weil unsere Vernunft, über das Mysterium nachsinnend, die Einwände der sinnlichen Natur überwindet und zu rein spirituellen Begriffen gelangt. (Fs) (notabene)

574d Die Eucharistie ist schließlich DER Vollzug der göttlichen Liebe, weil die unendliche Liebe, die sich bereits in der Schöpfung, der gottmenschlichen Union und der Gnade kundgetan hat, begehrt, sich dem Geschöpf auf jede mögliche Weise mitzuteilen. Sie geht daher erneut eine Verbindung mit ihm ein: Der mit dem Leib Christi gespeiste Mensch nimmt geheimnisvoll die Gottheit auf. Und auch der Liebe des Menschen ist die Eucharistie angemessen, weil der Mensch die Fähigkeit erhält, die unendliche Liebe Gottes zu erwidern mit seiner Liebe, die Unendlichkeiten überwindet, um sich mit dem Geliebten innig zu vereinen2. (Fs)

____________________________

Home Sitemap Lonergan/Literatur Grundkurs/Philosophie Artikel/Texte Datenbank/Lektüre Links/Aktuell/Galerie Impressum/Kontakt