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Autor: Hösle, Vittorio

Buch: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie

Titel: Die Krise der Gegenwart und die Verantwortung der Philosophie
Flanagan, Josef

Stichwort: Apel, Letztbegründung, Axiom, Prinzip, Definition, Transzendentalphilosophie, Münchhausentrilemma

Kurzinhalt: Argument der Letztbegründung; Möglichkeitsbedingung von Konventionen (Intersubjektivität), intersubjektive Einheit der Interpretation, Trilemma, Aristoteles, Satz d. Widerspruchs

Textausschnitt: () Unter Letztbegründung versteht Apel die Begründung von Prinzipien - eine Begründung, die nicht formallogisch zu leisten ist, da die formale Logik nur die Begründung aus Prinzipien, die Deduktion von Theoremen aus Axiomen zu leisten vermag. Aber lassen sich Prinzipien begründen? Offenbar steht dieser Anspruch Apels im Gegensatz sowohl zum Intuitionismus ...
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Apel strebt ... eine transzendentale Theorie der Intersubjektivität an - d. h. eine Transformation der Kantischen Position, die 'den ''höchsten Punkt'', mit Bezug auf den die transzendentale Reflexion anzusetzen ist, nicht in der ''methodisch solipsistisch'' angesetzten ''Einheit des Gegenstandsbewußtseins und des Selbstbewußtseins'' erblickt, sondern in der ''intersubjektiven Einheit der Interpretation'' qua Sinnverständnis und qua Wahrheitskonsens'
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Wer argumentiert, setzt immer schon voraus, daß er im Diskurs zu wahren Ergebnissen gelangen kann, d. h. daß es Wahrheit gibt. Er setzt ferner voraus, daß der Gesprächspartner, mit dem er redet, im Prinzip der Erkenntnis der Wahrheit fähig ist; er hat ihn damit im emphatischen Sinne als Person anerkannt. Die Argumentationssituation ist für jeden Argumentierenden unhintergehbar; ein Versuch, mit dem Anspruch auf Wahrheit sich aus dieser Situation herauszureflektieren, ist hoffnungslos inkonsistent. 'Wer nämlich ...
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Das Trilemma besagt, eine letzte Begründung sei nicht möglich, denn entweder werde der begründende Satz selbst begründet - das aber führe in den infiniten Regreß oder zu einem Zirkelbeweis; oder aber man verzichte auf seine Begründung - das aber sei dogmatisch und beliebig.
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Bekanntlich belegt für Aristoteles die Forderung, alles zu beweisen, einen Mangel an philosophischer Bildung (1006 a 5 ff). Der Sinn von Beweis setze nämlich voraus, daß es nicht für alles einen Beweis gebe; dies sei prinzipiell unmöglich, da dies in den infiniten Regreß führen würde. Was nun gerade den Satz des Widerspruchs angehe, so sei es leicht einzusehen, daß jeder, der ...

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