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Autor: Thomas, Aquin von

Buch: Wesen und Ausstattung des Menschen

Titel: Anmerkungen zu: Thomas Summa Thomasausgabe Band06

Stichwort: F1_076a1ad5, Ist der Urgrund des Verstehens als Form mit dem Körper vereint?; Sein (esse): unteilbar; das Sein kommt der Seele mittelbar durch das Ganze zu; Seele als Teilsubstanz; Auferstehung der Leiber

Kurzinhalt: Käme es der Seele unmittelbar zu, als Dasein für die Seele allein, dann wäre diese keine unvollständige Teilsubstanz mehr, sondern eine vollständige Substanz für sich, und sie könnte mit dem Leib nicht mehr zu einer Substanz vereint werden.

Textausschnitt: Zu 5. Die Seele teilt jenes Sein, in dem sie selbst Bestand hat, dem körperlichen Stoff mit. Aus letzterem und der Verstandesseele entsteht eine Einheit in der Weise, daß jenes Sein, das dem zusammengesetzten Ganzen gehört, auch der Seele selbst eigen ist. Das ist bei den anderen Formen, die nicht selbständig sind, nicht der Fall. Deswegen besteht die menschliche Seele weiter in ihrem Sein, nachdem der Leib zerstört ist, nicht aber die anderen Formen [34]. (Fs)

[34] Zu S. 43.

Das Sein ist seiner Natur nach unteilbar, so daß jedes Wesen, auch das zusammengesetzte Körperwesen, nur ein Sein hat, durch das alle seine Teile, sowohl die Wesensteile, Stoff und Form, als auch die Ganzheitsteile, seiend sind. Obgleich also die vernünftige Seele als geistige Substanz ein Fürsichsein ohne den Körper hat, ist doch das Sein, durch das die Seele für sich ist, für das aus Leib und Seele bestehende Ganze gegeben. Es ist ein vollständiges Sein, gegeben, um den aus Leib und Seele bestehenden Menschen dasein zu machen. Es kommt der Seele nur mittelbar durch das Ganze zu: daher macht es die für sich allein seiende Seele dasein als Teil. Käme es der Seele unmittelbar zu, als Dasein für die Seele allein, dann wäre diese keine unvollständige Teilsubstanz mehr, sondern eine vollständige Substanz für sich, und sie könnte mit dem Leib nicht mehr zu einer Substanz vereint werden. Es besitzt also auch die vom Körper getrennte Seele das Dasein des Ganzen, das infolgedessen bei der Wiedervereinigung der Seele mit dem Leibe am Tage der Auferstehung der Leiber beide zusammen dasein machen wird. (Fs) (notabene)

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