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Autor: Thomas, Aquin von

Buch: Über Seiendes und Wesenheit

Titel: Über Seiendes und Wesenheit

Stichwort: Gliederung, Kapitel 1; Begriffe: Seiendes, Wesenheit, Washeit (Definition), Sosein, Form Natur (Boethius)

Kurzinhalt: [...] folgende synonyme Bezeichnungen: Als Gegenstand der Definition heißt sie bei den Philosophen 'Washeit', bei Aristoteles auch 'Sosein' und 'Form', als die Bestimmtheit des Dinges (in dem, was es ist). [ 7] 'Natur' heißt sie bei Boethius ...

Textausschnitt: Kapitel I

[3] Das Kapitel I legt dar, [3] was die Begriffe 'Seiendes' und 'Wesenheit' bedeuten, und zwar im Anschluß an Aristoteles: 'Seiendes' liegt in zwei Bedeutungen vor,
1) nach den zehn Kategorien (sc. als reales Seiendes),
2) nach der Wahrheit in den Aussagen (sc. als logisches, mentales Seiendes). (X; Fs)

Nach der zweiten Bedeutung kann auch nicht real Existierendes ein Seiendes sein; z.B. werden auch Verneinung und Privation von etwas ausgesagt. (XI; Fs)

[4] Die 'Wesenheit' nun wird vom Seienden in der ersten Bedeutung (d.h. vom realen Seienden) her gewonnen. [5] Sie betrifft jeweils eine gemeinsame Natur von Seiendem innerhalb der verschiedenen kategorialen Gattungen (und diese Natur ist sowohl Seins- als auch Erkenntnisprinzip jedes Dinges). [6] Daraus ergeben sich folgende synonyme Bezeichnungen: Als Gegenstand der Definition heißt sie bei den Philosophen 'Washeit', bei Aristoteles auch 'Sosein' und 'Form', als die Bestimmtheit des Dinges (in dem, was es ist). [ 7] 'Natur' heißt sie bei Boethius als Prinzip der Vernunfterkenntnis, [8] bei Aristoteles auch als Seinsprinzip ('wodurch jedes Ding ein Seiendes ist'). (So tritt hier der oben [2] angedeutete seinsursächliche Aspekt der Wesenheit hervor.) (XI; Fs)

[9] Nach der Einteilung des Seienden in Substanzen und Akzidenzien, und der Substanzen in zusammengesetzte (physische) und abgetrennte (transzendente, metaphysische) müssen in all dem verschiedenen Seienden auch entsprechend verschiedene Wesenheiten vorliegen. (XI; Fs)

[10] Das weitere Vorgehen der Untersuchung wird so festgelegt, daß zuerst die Wesenheit der zusammengesetzten Substanz betrachtet werden muß, weil sie unserer Vernunft leichter zugänglich ist, wenn auch die der einfachen, abgetrennten Substanz in höherer Weise Wesenheit ist als die der zusammengesetzten Substanz. (XI; Fs)

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