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Autor: Lonergan, Bernard J.F.

Buch: Die Einsicht

Titel: Die Einsicht Bd. I und II

Stichwort: Transzendenz; Notion von Gott 4; Gott ist Person; personalistische Sicht der Ordnung des Universums

Kurzinhalt: ... eine Intelligibilität, die nur verstanden werden kann, indem man klassische und statistische, genetische und dialektische Methoden verbindet, die Gebote und Verbote enthält, die den Willen eines Einzelnen über den Willen der anderen zum Ausdruck ...

Textausschnitt: 751a Sechsundzwanzigstens, Gott ist Person. Obwohl wir mit der höchst unpersönlichen Frage: Was ist das Sein? begannen, obwohl wir die Implikationen eines uneingeschränkten Verstehensaktes in sich selbst und in seinen Beziehungen zum Universum herausgearbeitet haben, obwohl wir von einem Gedankenobjekt gesprochen haben, das, wenn es existiert, als ein Objekt der Bejahung im objektiven Bereich des Seins erkannt werden wird, ist doch die Notion, zu der wir gelangten, die Notion eines personal Seienden. Wie der Mensch, so ist Gott ein rationales Selbstbewußtsein; denn der Mensch wurde nach Abbild und Ähnlichkeit Gottes geschaffen. Was der Mensch aber durch ein uneingeschränktes Streben und ein begrenztes Erreichen ist, ist Gott als uneingeschränkter Akt. Ein uneingeschränkter Akt rationalen Bewußtseins tut aber offenkundig allem Genüge, was mit dem Subjekt, der Person, dem mit einer eigenen Intelligenz und einer eigenen Vernunft und einem (669) eigenen Willen ausgestatteten anderen gemeint ist, wie objektiv und unpersönlich dieser Akt auch aufgefaßt worden ist. (Fs)

751b Ferner, wie die Idee des Seins die Notion eines personalen Gottes ist, so impliziert sie auch eine personalistische Sicht der Ordnung des Universums. Diese Ordnung ist ja nicht ein Plan, wie ein Architekt ihn für ein Gebäude zeichnen könnte, und sie ist auch nicht ein Plan, wie er von einer Regierung, die sich der sozialen Manipulation verschrieben hat, auferlegt werden könnte, sondern eine Intelligibilität, die nur verstanden werden kann, indem man klassische und statistische, genetische und dialektische Methoden verbindet, die Gebote und Verbote enthält, die den Willen eines Einzelnen über den Willen der anderen zum Ausdruck bringen, die Raum hat für das Abstehen von der Erzwingung, mit dem selbst der allmächtige Wille es ablehnt, sich dem Willen anderer Personen in den Weg zu stellen, die die scheinbare Anomalie der Trichotomie enthält, welche über das Prinzip des ausgeschlossenen Dritten hinausgeht, um dem Irrationalen der Grundsünde Raum zu geben. (Fs)

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