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Autor: Voegelin, Eric

Buch: Das Volk Gottes

Titel: Das Volk Gottes

Stichwort: Areopagit, Eriugena, Amaurianer

Kurzinhalt: Pseudo-dionysische Schriften; De Divisione Naturae; Sekte der Amaurianer, Umkher der Moral, Amoralität; Eckhart: Sünde; Katharer; Prozess der Symbolisierung

Textausschnitt: () Unter den amaurianischen Glaubenssätzen befand sich auch jene Lehre, die in allen revolutionären Bewegungen bis zur Gegenwart eine Konstante geblieben ist.
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Das wichtigste Anzeichen dafür, daß der Mensch ohne Sünde ist, wäre, daß er nicht sündigt; in der sektiererhaften Konzeption des bekehrten Menschen erscheint diese Beziehung umgekehrt: Vom Menschen wird angenommen, daß er bekehrt sei, und deshalb müssen seine unmoralischen Taten und Verbrechen als Manifestationen der in ihm waltenden göttlichen Energie betrachtet werden.
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Dieses erneute Auftauchen des Werks in den katharischen Zirkeln erhellt die Art und Weise literarischer Einflüsse. Von der Katharer-Bewegung kann kaum gesagt werden, sie sei durch die Verbreitung von Lehren, indem De Divisione Naturae sich verbreitete, entstanden.
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Der Prozeß scheint so verlaufen zu sein, daß ein bestimmter Typus von religiöser Erfahrung, der in den Symbolen der etablierten Kircheninstitution keinen passenden Ausdruck fand, sich der überlieferten 'östlichen' Ausdrucksweise einer ähnlichen Religiosität bedient, um sich selbst zu artikulieren.

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