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Autor: Schooyans, Michel

Buch: Ethik, Leben, Bevölkerung

Titel: Ethik, Leben, Bevölkerung

Stichwort: [25] Ist nicht bei Vergewaltigung eine Abtreibung gerechtfertigt?

Kurzinhalt: Außer den Opfern kann sich niemand vorstellen, welches Leid eine Vergewaltigung der Frau zufügt. Es ist daher menschlich verständlich, ...

Textausschnitt: Außer den Opfern kann sich niemand vorstellen, welches Leid eine Vergewaltigung der Frau zufügt. Es ist daher menschlich verständlich, daß eine von einem so barbarischen Akt betroffene Frau das werdende Kind nicht akzeptieren kann und will und es deshalb abtreiben möchte. (Fs)

Die individuelle Verständnisbereitschaft dafür ist das eine, die soziale »Konfliktlösung« das andere. Denn man muß sich fragen, ob sich ein schweres Unrecht durch ein noch schwereres wiedergutmachen läßt. Darf das Kind, ein unabhängiges Individuum, das durch die verbrecherische Tat eines barbarischen Vaters an einer unschuldigen Mutter entstanden ist, wegen der Untat des Vaters nun seinerseits getötet werden? Geht man vom Prinzip der Unteilbarkeit der Menschenwürde aus, so muß diese Frage verneint werden - so hart diese logische Forderung des allgemeinen Menschenrechts im tragischen Einzelfall auch anmutet. (Fs)

Was nottut, ist darum an erster Stelle ein besserer Schutz der Frauen durch die Gerichtsbarkeit, die potentielle Vergewaltigungstäter abschrecken muß. Läßt man die Abtreibung zu, dann fördert man eine frauenverachtende Grundeinstellung, für die auch eine Vergewaltigung nichts Außergewöhnliches mehr ist (s.a. 26). (Fs)

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