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Autor: Schooyans, Michel

Buch: Ethik, Leben, Bevölkerung

Titel: Ethik, Leben, Bevölkerung

Stichwort: Zusammenfassung - das ungeborene Kinde

Kurzinhalt: Unsere Gesellschaften schwanken zwischen dem Menschenrecht auf Leben, das allen zugestanden wird, und dem Recht der Mutter auf Entscheidungsfreiheit. Dabei werden alle möglichen sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Argumente herangezogen um ...

Textausschnitt: 25a Unsere Gesellschaften schwanken zwischen dem Menschenrecht auf Leben, das allen zugestanden wird, und dem Recht der Mutter auf Entscheidungsfreiheit. Dabei werden alle möglichen sozialen, wirtschaftlichen und psychologischen Argumente herangezogen um zu zeigen, daß eine Abtreibung in bestimmten Fällen eine bessere Lösung sei als das Austragen eines unbeabsichtigten Kindes. Es wird dabei übersehen, daß diese Argumentation zwar im Einzelfall verständlich sein kann, in einem Rechtsstaat aber nicht zum Recht erklärt werden darf. Denn entweder ist der Mensch von allem Anfang an ein Mensch, und dann ist er bedingungslos zu schützen, oder aber er ist bis zu einem bestimmten Zeitpunkt (je nach Land verschieden, der 10., 12., 14. oder 16. Woche) »kein« Mensch (und dann wäre seine eventuelle Beseitigung ein persönliches Problem der Frau). Da hilft auch die Aussage nicht weiter, »wissenschaftlich wisse man nicht, ab wann ein Mensch ein Mensch sei«, denn in diesem Falle könnte das zur Abtreibung freigegebene Kind schon ein Mensch sein, und dann müßte der Rechtssatz »in dubio pro reo« (im Zweifel für den Angeklagten) gelten: Bis zum absoluten Beweis, daß das abzutreibende Kind zum Abtreibungszeitpunkt kein Mensch ist, muß es, da es ein Mensch sein könnte, geschützt bleiben. (Fs)

In christlicher Sicht macht es die Würde des Menschen aus, daß er sich Kind Gottes nennen darf und Erbe des Paradieses ist. Nur so ist die christliche Moral - und somit der Standpunkt des absoluten Schutzes menschlichen Lebens - zu verstehen. Derselbe Ansatz ist auch in der universellen Ethik vorhanden, wenngleich in verschleierter Sprache: Jeder Mensch besitzt eine Würde, die unvergleichlich höher liegt als die Würde irgendeines anderen Wesens - Tier oder Pflanze - dieser Welt. (Fs)

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