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Autor: Biblische Autoren

Buch: Bibel

Titel: Evangelium nach Matthäus

Stichwort: Mt11, Mt16

Kurzinhalt: Johannes, malak, Unbekannter Gott; Identifikation von Sohn Gottes und Messias; Zurechtweisung des Petrus

Textausschnitt: In der Tat ist Johannes eher als Jesus der wahre malacheische malak. In dem Zitat aus Malachias aber macht der matthäische Jesus durch eine Textänderung aus einem Boten, den 'Ich (der Herr) sende [...], der den Weg vor mir bereiten soll', einen Boten, den der Herr sendet, um den Weg 'für dich' zu bereiten. Durch die Änderung des Pronomens von 'mich' zu 'dich' wird der Täufer aus einem Vorläufer von Israels Jahwe zu einem Vorläufer des Unbekannten Gottes verwandelt, der in seinem Sohn Jesus gegenwärtig ist (11,7-10).
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Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.' Die Bedeutung dieser Antwort muß in der Kombination der beiden Symbole 'Messias-Christus' und 'Sohn Gottes' gesehen werden. Bis zu dieser Stelle wurde das Symbol 'Christus' von Matthäus nur in seiner Rolle als Erzähler verwendet, nicht aber von einer der Figuren des Dramas. Nun wird der Erlöserkönig Israels, von dem die Prophetie und die Apokalypse sprechen, im Prozeß der Offenbarung selbst mit dem Sohn Gottes identifiziert. So wie der malacheische malak seinen Charakter ändern mußte, um ein Vorläufer Jesu zu werden, so muß jetzt der Messias die Charakteristika des Gottessohnes annehmen, die er vorher nicht hatte.
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In Matthäus 16 hat Jesus sicher nicht die Absicht, den Sohn Gottes in den Feldmarschall des Pantokrator umzuwandeln, sondern eher will er den Messias zum Gottessohn umformen. Welche Bedeutungen auch immer die Symbolik eines Gesalbten Israels bisher gehabt haben mag, jetzt sind sie durch die Gegenwart des Unbekannten Gottes in seinem Sohn nur noch Vergangenheit. Jetzt muß das Bewußtsein von der Gottessohnesschaft entfaltet werden.
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Nachdem der matthäische Jesus den Petrus zurechtgewiesen hat, wobei er in traditioneller Weise von Gott und dem Satan spricht, übersetzt er den Sinn dieser Zurechtweisung in die noetische Symbolisierung der Existenz durch die Doppelbedeutung von Leben und Tod, die wir oben diskutiert haben (16,24-26):

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