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Autor: Fischl Johann

Buch: Die Formen unseres Denkens

Titel: Die Formen unseres Denkens

Stichwort: Traditionelle Logik: Modalität (necessarium - contingens; impossibilie - possibile);

Kurzinhalt: Das P wird in manchen Urteilen dem S nicht nur zugesprochen, es wird vielmehr noch die Art (modus) ausgedrückt, wie das P dem S zukommt:

Textausschnitt: 4. Kapitel. MODALITÄT

1. Begriff

Das P wird in manchen Urteilen dem S nicht nur zugesprochen, es wird vielmehr noch die Art (modus) ausgedrückt, wie das P dem S zukommt: 'Die Welt kann unmöglich sinnlos sein.' Der Modus bestimmt diese Verbindung von S und P als solche und nicht das P. Darum sind alle adverbiellen Bestimmungen des P keine Modi: 'Das Studium der Logik ist ohne Unterricht sehr schwierig.' Ein echter Modus läßt sich immer in einen Modalsatz auflösen: 'Es ist unmöglich, daß die Welt sinnlos ist.' Diese Auflösung ist aber für bloß adverbielle Bestimmungen unmöglich. (71; Fs)
2. Zahl.

23/B Das P kommt dem S entweder zu oder nicht. Kommt es ihm zu, dann entweder so, daß es ihm nicht nicht zukommen kann, dann kommt es ihm notwendig zu (praedicatum necessarium): 'Jede Ursache hat notwendig eine Wirkung'; oder es kommt dem S so zu, daß es ihm auch nicht zukommen könnte. Damit kommt es ihm zufällig zu (p. contingens): 'Der Tisch ist zufällig grün.' (71; Fs)

24/B Kommt aber das P dem S nicht zu, dann entweder deshalb nicht, weil es ihm überhaupt nicht zukommen kann. Dann ist es unmöglich (p. impossibile): 'Die Welt ist unmöglich sinnlos.' Kommt aber das P dem S zwar nicht zu, könnte es ihm aber an sich zukommen, dann ist es möglich (p. possibile): 'Manche dieser Beispiele werden möglicherweise nicht verstanden.' Es gibt also vier und nur vier Modi; Notwendig, zufällig, unmöglich, möglich. (71f; Fs)
3. Verneinung

25/B Will man einen Modalsatz verneinen, so muß man den Modus selbst und nicht das P oder S verneinen. Es ist ein verneinender Modalsatz: 'Die Welt ist nicht notwendig erschaffen worden.' Es ist aber ein bejahender Modalsatz: 'Die Welt ist notwendig nicht erschaffen worden.' (72; Fs)

4. Wahrheit

26/B Für die Wahrheit eines Modalsatzes ist ein Zweifaches erfordert: Es muß einerseits die Aussage als solche (dictum) wahr sein und anderseits auch der ausgesagte Modus, wie das P dem S zukommt. (72; Fs)

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