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Autor: Fischl Johann

Buch: Die Formen unseres Denkens

Titel: Die Formen unseres Denkens

Stichwort: Traditionelle Logik: Relation; hypothetische Urteile (propositio hypothetica)

Kurzinhalt: Während bei den kategorischen Urteilen jedes auf die Wirklichkeit bezogen wurde, werden die hypothetischen Urteile nur in ihrer eigenartigen Verbindung auf die Wirklichkeit bezogen:

Textausschnitt: 2. Hypothetische (propositio hypothetica):

15/B Während bei den kategorischen Urteilen jedes auf die Wirklichkeit bezogen wurde, werden die hypothetischen Urteile nur in ihrer eigenartigen Verbindung auf die Wirklichkeit bezogen: 'Wenn man eifrig ist, macht man auch Fortschritte.' Es wird weder das erste noch das zweite als wirklich behauptet, es wird nur gesagt, daß, falls das erste wirklich ist, auch das zweite wirklich werden muß. Das erste Urteil impliziert also das zweite. Diese Implikation drückt das Verhältnis von Bedingung zum Bedingten aus und ist darum weiter als Ursache und Wirkung: 'Wenn du begabt bist, fällt dir das Studium leicht.' (68; Fs)

16/B Das Wesen des ganzen hypothetischen Urteils liegt in der Implikation. Ist diese wahr, so ist das Urteil wahr, selbst wenn ein Teilurteil falsch wäre: 'Wenn das Eisen hölzern wäre, müßte es brennen.' Darum muß im verneinenden hypothetischen Urteil diese Implikation als solche verneint werden: 'Aus dem Reichtum folgt nicht, daß du glücklich bist.' (68; Fs)

17/B Mögen solche hypothetische Urteile auf den ersten Blick auch als unnützes Gedankenspiel erscheinen, sie sind für die Wissenschaft von größtem Wert geworden. Auf dem Wege der kühnsten und gewagtesten Hypothesen sind die wertvollsten Erfindungen entstanden. (68; Fs)

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