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Autor: Cantalamessa, Raniero

Buch: Als neuer Mensch leben

Titel: Als neuer Mensch leben

Stichwort: Römerbrief; Werke des Fleisches: koite und aselgeia

Kurzinhalt: Der hl. Paulus stellt eine äußerst enge Verbindung zwischen Reinheit und Heiligkeit und zwischen Reinheit und Heiligem Geist her:

Textausschnitt: 281c Was der Apostel in dem oben zitierten Abschnitt »Werke der Finsternis« nennt, ist dasselbe, was er anderswo als »Begierden« oder »Werke des Fleisches« bezeichnet (vgl. Röm 8,13; Gal 5,19) und was er »Waffen des Lichts« nennt, ist dasselbe, was er an anderer Stelle als »Werke des Geistes« oder »Früchte des Geistes« bezeichnet (vgl. Gal 5, 22). Unter diesen Werken des Fleisches wird mit zwei Begriffen (koite und aselgeia) die sexuelle Ausschweifung besonders hervorgehoben, der die Waffe des Lichts, die Reinheit, gegenübergestellt wird. Der Apostel läßt sich im vorliegenden Textzusammenhang nicht lang und breit über diesen Aspekt des christlichen Lebens aus; aber aus der Aufzählung der Laster, die an den Anfang des Briefes gestellt ist (vgl. Röm 1,26 ff), erfahren wir, welche Bedeutung ihm in seinen Augen zukam. Auch wenn er das Thema der Reinheit an dieser Stelle nicht ausdrücklich behandelt, so ist doch zumindest gesagt, daß es hier seinen Ort hat. Nachdem die Beziehung zu Gott und die Beziehung zum Nächsten durch den Gehorsam bzw. die Liebe geheilt wurden, handelt es sich nun um eine dritte fundamentale Beziehung, die der Geist von Grund auf heilen will: die Beziehung zu sich selbst. Der hl. Paulus stellt eine äußerst enge Verbindung zwischen Reinheit und Heiligkeit und zwischen Reinheit und Heiligem Geist her:

»Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, daß ihr die Unzucht meidet, daß jeder von euch versteht, seinen Leib in Heiligkeit und Achtung zu bewahren, nicht als Objekt von Leidenschaften und Begierden wie die Heiden, die Gott nicht kennen; daß keiner in dieser Sache seinen Bruder verletzt und betrügt, denn all das rächt der Herr ... Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein. Wer das verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch seinen Heiligen Geist schenkt« (1 Thess, 4,3-8). (Fs)

282a Versuchen wir also, diese letzte »Ermahnung« des Wortes Gottes anzunehmen, indem wir unser Verständnis dieser Frucht des Geistes, nämlich der Reinheit, vertiefen. (Fs)

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