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Autor: Rahner, Karl

Buch: Schriften zur Theologie IV

Titel: Wort und Eucharistie

Stichwort: Wort Gottes - Gottes Heilstat

Kurzinhalt: Das Heil ist zwar Gottes Tat, diese Tat Gottes ist aber nicht adäquat identisch mit dem im Menschenwort ergehenden Wort Gottes, insofern es in diesem ergeht

Textausschnitt: 11/1 Es handelt sich also darum, in einer Theologie des Wortes dessen Wesen als Wort Gottes in der Kirche herauszustellen. Dabei kommt es hier nur auf jene Merkmale dieses Wortes an, die für das innere Verhältnis von Wort und Sakrament von unmittelbarer Bedeutung sind. Es versteht sich von selbst, daß diese Theologie des Wortes auch in dieser Einschränkung hier nicht eigentlich entwickelt und aus den theologischen Quellen bewiesen werden kann. Es soll nur der Versuch gemacht werden, wenigstens in einer Reihe von Thesen das Allerwichtigste zu sagen und eben noch anzudeuten, worin vermutlich ungefähr die theologische Begründung der aufgestellten Sätze liegen könne. (317f; Fs)

12/1 1. Das Wort Gottes wird von der Kirche gesagt und bleibt dabei in seinem Charakter als Wort Gottes grundsätzlich und aufs ganze lauter erhalten.- Dieser Satz dürfte klar sein. Wer ihn leugnen würde, würde das Wesen der Kirche aufheben, in der und durch die hindurch (und nicht neben ihr vorbei) Christus seine Botschaft als Wort Gottes allen Zeiten gleichzeitig macht, durch die er uns in seiner eigenen Sendung gegenwärtig ist. (318; Fs)

13/1 2. Dieses Wort Gottes in der Kirche ist ein inneres Moment an dem Heilshandeln Gottes am Menschen. Das Heil ist zwar Gottes Tat, diese Tat Gottes ist aber nicht adäquat identisch mit dem im Menschenwort ergehenden Wort Gottes, insofern es in diesem ergeht. Denn Gottes Heilstat am Menschen ist nicht bloß forensische Zurechnung der Gerechtigkeit Christi, ist auch nicht bloß Ankündigung einer bloß zukünftigen Tat Gottes, ist auch nicht bloß konstituiert durch den Glauben des Menschen (wie immer man diesen weiterhin interpretieren mag), sondern ist ein wahres, reales, schöpferisches Handeln Gottes in Gnade zur inneren Umgestaltung des Menschen in der Teilnahme an der göttlichen Natur, was alles als Bedingung der Möglichkeit eines heilshaften Handelns des Menschen diesem Handeln mindestens logisch vbrausliegt. (318; Fs)

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