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Autor: Rahner, Karl

Buch: Herders Theologisches Taschenlexikon

Titel: Rechtfertigung

Stichwort: Rechtfertigung: simuls justus (iustus) et pecator; keine Sicherheit bezüglich der Sündigkeit

Kurzinhalt: keine endgültige Sicherheitk ob die tägl. Sündigkeit Deckmantel eines verhohlenen zu Gott ist;

Textausschnitt: 7. Ist auch die rechtfertigende Gnadentat Gottes am Menschen so, daß sie ihn selbst wahrhaft trifft und verändert, wird sie auch in einem bedingungslos hoffenden Glauben ergriffen, so ist das Ereignis der Rechtfertigung doch nicht etwa nur einmal durch die freie Tat Gottes gewirkt, sondern bleibt dauernd von seiner souveränen Gnade abhängig. Es ist für die die Glaubenshoffnung verlassende, theoretisierende Reflexion unzugänglich und beläßt den Menschen unter der Bedrohung der Sündenmacht der Welt. Darüber hinaus kann der Mensch nie, sich selbst freisprechend, mit Sicherheit entscheiden, ob seine tägliche Sündigkeit, die er anerkennen muß, wenn er sie auch als nicht vom Reich Gottes ausschließend hofft, nicht doch Vorbote, Erscheinungsform und Deckmantel eines verhohlenen, radikalen Neins zu Gott ist. In diesem Sinn kann und muß auch katholisch von einem 'Simul iustus et peccator' durchaus gesprochen werden, muß gesagt werden, daß der Mensch nur gerechtfertigt ist, indem er immer neu von sich weg in Glaubenshoffnung zur rettenden Gnade Gottes flieht. Die 'Zuständlichkeit' seiner Rechtfertigung ist die von Gottes -> Heilswillen dauernd zugesagte wirkl. Möglichkeit, in Hoffnung auf Gottes Erbarmen von sich immer neu wegzugehen. (136; Fs)

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