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Autor: Augustinus

Buch: Vom Gottesstaat, Buch 11-22

Titel: Buch 11, Ursprung der beiden Staaten in der Engelwelt

Stichwort: 10. Die erste Auferstehung ist nicht eine leibliche

Kurzinhalt: Denn nach dem inneren Menschen, nicht nach dem äußeren sind auferstanden, zu denen er sagt: Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so suchet, was droben ist.

Textausschnitt: Es gibt Ausleger, die meinen, es könne nur von einer leiblichen Auferstehung die Rede sein, und die infolgedessen dafür eintreten, auch die erste Auferstehung werde eine leibliche sein. Denn, so sagen sie, nur wer fällt, steht auf. Es fallen aber beim Sterben nur die Leiber hin, weswegen man im Lateinischen
nach dem Wort für fallen «cadere» die Leiche «cadaver» benennt. So kann es, sagen sie, keine Auferstehung der Seelen geben, sondern nur der Leiber. Aber was wollen sie dem Apostel erwidern, der doch offenkundig von einer Auferstehung der Seelen spricht? Denn nach dem inneren Menschen, nicht nach dem äußeren sind auferstanden, zu denen er sagt: «Seid ihr nun mit Christus auferstanden, so suchet, was droben ist.» Dasselbe sagt er anderswo mit anderen Worten: «Auf daß, gleichwie Christus ist auferstanden von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also laßt auch uns in einem neuen Leben wandeln.» Auch jener Spruch gehört hierher: «Wache auf, der du schläfst, und stehe auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.» Wenn sie aber sagen, wer nicht falle, könne auch nicht aufstehen, und darum beziehe sich die Auferstehung nur auf die Leiber und nicht auf die Seelen, weil es .ein Fallen nur bei Leibern gebe, so können sie, scheint's, nicht hören. Denn heißt es nicht

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