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Autor: Augustinus

Buch: Vom Gottesstaat, Buch 11-22

Titel: Buch 11, Ursprung der beiden Staaten in der Engelwelt

Stichwort: 26. Der zeitliche Frieden des Weltstaates ist auch für das Gottesvolk von Wert

Kurzinhalt: Wie also die Seele das Leben des Fleisches ist, so ist Gott das glückselige Leben des Menschen; eg: Gott als quais-formale Bestimmung des Menschen

Textausschnitt: 19/26/1 Wie also die Seele das Leben des Fleisches ist, so ist Gott das glückselige Leben des Menschen. Davon sagen die heiligen Schriften der Hebräer:« Glückselig das Volk, dessen Herr Gott ist.» Unselig also ein Volk, das diesem Gott entfremdet ist. Doch liebt auch solch ein Volk seine Art Frieden, den man nicht schelten soll. Es wird ihn freilich am Ende nicht mehr besitzen, weil es vor dem Ende sich seiner nicht recht bedient. Daß es ihn aber einstweilen in diesem Leben besitze, daran haben auch wir Interesse. Denn solange die beiden Staaten miteinander vermischt sind, bedienen auch wir uns des Friedens Babylons. Zwar wird das Gottesvolk durch den Glauben von Babylon befreit, doch muß es einstweilen noch bei ihm als Pilgrim weilen. Deswegen ermahnte auch der Apostel die Kirche, für seine Könige und Würdenträger zu beten, und fügte hinzu: «Auf daß wir ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Liebe.» Und auch der Prophet Jeremia, der dem alten Gottesvolk die Gefangenschaft vorhersagte und ihm im Namen Gottes befahl, gehorsam nach Babylon zu gehen und durch solche Geduld seinem Gott zu dienen, mahnte es, für dies Babylon zu beten. Denn, so sagte er, «ihr Friede ist auch euer Friede», wobei er natürlich nur an den zeitlichen Frieden dachte, der Guten und Bösen gemeinsam ist. (580f; Fs)

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