Entwurf für einen Vortrag, gehalten als Hinführung zu Lonergan


Notwendigkeit eines neuen Denkens?

Von der Wissenschaftsgeschichte her kennen wir den Begriff des Paradigmenwechsels. Es gibt Entdeckungen und Einsichten, die nicht bloß eine neue Einsicht in das allgemein anerkannte Koordinatensystem eines Wissensgebietes einfügen, sondern das Bezugssystem selbst in Frage stellen und den Blickwinkel verschieben, sodass sich völlig neue Fragestellungen und Möglichkeiten von Lösungen eröffnen. Auch im Blick auf die Menschheitsgeschichte lassen sich Verschiebungen in den Koordinaten erkennen. In diesem Zusammenhang könnte man treffender von Horizontverschiebung sprechen. Eine solche Horizontverschiebung lässt sich etwa um 500 v. Chr. ausmachen. Die Erklärung der Welt in mythischen Bildern und Erzählungen schien nicht mehr zu genügen. Vom alten China über Indien und Persien nach Griechenland sehen wir eine Entwicklung, da der alte Mythos von einer neuen Art von Rationalität verdrängt wird. Namen wie Buddha, Konfuzius, Parmenides und Deutero-Jesaja stehen für diese neue Weise der Welterklärung. Vor etwa 500 Jahren bahnte sich eine Horizontverschiebung im Gefolge des Durchbruchs naturwissenschaftlichen Denkens an. Eine völlig neue Art von Rationalität begann ihren Siegeszug. Aus vielschichtigen Gründen legte sich diese Rationalität eine Selbstbeschränkung auf, die an einzelnen Exponenten des Geisteslebens ab dem späten Mittelalter zum Ausdruck kam und im Laufe des 20. Jahrhunderts Gemeingut des akademischen Lebens wurde.

Das ganze Dokument als pdf-Datei: Notwendigkeit eines neuen Denkens?


Home    Sitemap    Lonergan/Literatur    Grundkurs/Philosophie    Artikel/Texte   Datenbank/Lektüre   Links/Aktuell/Galerie    Impressum/Kontakt